Die Geiseln sind frei!

Dieses Sukkot ist wirklich die „Zeit unserer Freude“. 13. Oktober 2025.

Sukkot, das sich dem Ende zuneigt, wird auch als die „Zeit unserer Freude“ bezeichnet. Bis heute fiel es jedoch den meisten Juden, die die Woche von Sukkot feierten, schwer, sich wirklich zu freuen. Doch jetzt kehren die letzten überlebenden Geiseln zu ihren Familien und Gemeinden in Israel zurück.

Das bedeutet nicht, dass es leicht sein wird. Für die zurückgekehrten Geiseln und ihre Familien wird es Traumatherapie geben müssen. Es werden schmerzliche Erinnerungen bleiben, die sie vielleicht ein Leben lang begleiten. Die Körper derer, die in der Gefangenschaft gestorben sind, müssen noch zurückgebracht werden. Und das alles ist erst der Anfang eines viel längeren und ungewissen Friedensprozesses.

Zu den großen ethischen Werten im Judentum gehört pidyon shvuyim – die Erlösung (oder Befreiung) von Gefangenen. Die jetzige Rückkehr der Geiseln hat ihren Preis: die Freilassung palästinensischer Gefangener in Israel, die als Terroristen gelten. Jüdische Gelehrte vergangener Zeiten haben darüber diskutiert, wie hoch der Preis sein darf.¹ Doch für die Familien dieser Geiseln zählt jetzt vor allem eines: dass ihre Söhne, Töchter, Brüder, Schwestern, Väter und Mütter zurückgekehrt sind – egal, was es gekostet hat.

Wir danken Gott für die Freilassung der Gefangenen.

Und so ist Sukkot im Jahr 5786 (2025) tatsächlich zu einer „Zeit unserer Freude“ geworden – einer Freude, die umso bedeutungsvoller ist, wenn wir bedenken, dass das Massaker vom 7. Oktober ebenfalls auf Sukkot fiel. Wir danken Gott für die Freilassung der Gefangenen und beten für Heilung und Wiederherstellung der Geiseln und ihrer Familien in den kommenden Tagen. Wir beten auch für die Rückkehr der Körper derer, die in der Gefangenschaft umgekommen sind.

Was werden die kommenden Tage für Israel bringen? Und für Gaza? Wir können nur Gott bitten, die Verwundeten zu heilen, für diejenigen zu sorgen, denen es an Nahrung und medizinischer Versorgung gefehlt hat, und Frieden zu schenken – in Israel und im ganzen Nahen Osten.

V’hafachti evlam l’sasson, v’nichamtim v’simachtim migonam.

"Und ich will ihre Trauer in Freude verwandeln und will sie trösten und erfreuen in ihrem Kummer." (Jeremia 31,13)

1. Siehe Sam Lehman-Wilzig, „Redeeming hostages: What does Judaism really say?“, The Times of Israel, 16. Februar 2024, https://blogs.timesofisrael.com/redeeming-hostages-what-does-judaism-really-say/

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