Warum ließ Gott uns in Hütten wohnen?

„In Hütten sollt ihr sieben Tage wohnen; jeder Einheimische in Israel soll in Hütten wohnen, damit eure Generationen wissen, dass Ich die Kinder Israel in Hütten habe wohnen lassen, als Ich sie aus dem Land Ägypten herausführte. Ich bin der Herr, euer Gott.“ (3. Mose 23,42–44)

Wir vergessen so leicht Gottes Treue

Es ist traurig zu sagen, aber wir alle haben Mühe, uns an Gottes Treue zu erinnern. Wenn es uns gut geht, vergessen wir oft, dass unsere guten Umstände nur durch Gottes Gnade möglich sind. Wenn es uns schlecht geht, haben wir Angst und zweifeln, weil wir vergessen, wie Gott uns in der Vergangenheit immer geholfen hat.

Gerade jetzt gehen viele von uns durch schwierige Zeiten. In solchen Momenten fällt es leicht, Gottes Treue aus den Augen zu verlieren oder gar an ihr zu zweifeln. Doch genau dann brauchen wir Erinnerungen – sichtbare, greifbare Zeichen, die uns daran erinnern, wer Gott ist und was Er getan hat.

Das Gebot zu wohnen – sieben Tage in Hütten

Wir befinden uns mitten im Fest Sukkot. Zu den Geboten dieses Festes gehört Gottes Auftrag, sieben Tage lang in Hütten zu wohnen. Warum?

Hören wir, was die Tora dazu sagt:

„In Hütten sollt ihr sieben Tage wohnen; jeder Einheimische in Israel soll in Hütten wohnen, damit eure Generationen wissen, dass Ich die Kinder Israel in Hütten habe wohnen lassen, als Ich sie aus dem Land Ägypten herausführte. Ich bin der Herr, euer Gott.“ (3. Mose 23,42–44)

Das Wohnen in Hütten sollte allen Generationen eine bleibende Erinnerung sein. Aber was genau wollte Gott, dass wir durch das Wohnen in Hütten erkennen? Was wollte Er, dass wir uns ins Herz schreiben?

Erinnerung an Gottes Versorgung

Die Hütten erinnern uns zuerst an Gottes Versorgung während der Wüstenwanderung. Er gab uns jeden Tag Manna – und am Sabbat eine doppelte Portion. Er ließ Wasser aus dem Felsen fließen. Er gab uns Wachteln, nach denen wir uns gesehnt hatten – auch wenn sich das letztlich nicht als Segen herausstellte. Uns wird berichtet, dass selbst die Sandalen an unseren Füßen in vierzig Jahren nicht verschlissen.

Kurz gesagt: Seine Fürsorge war vollkommen. Wir hatten keinen Mangel, während wir durch die Wüste zogen.

Erinnerung an Gottes Führung

Die Hütten erinnern uns auch an Gottes Weg und Führung. Er leitete uns am Tag durch eine Wolkensäule und in der Nacht durch eine Feuersäule. Wenn sich die Wolke bewegte, zogen wir weiter; wenn sie stehen blieb, blieben auch wir stehen. So lebten wir Schritt für Schritt in Abhängigkeit von Seiner Leitung.

Erinnerung daran, dass die Wüste nicht unser Zuhause war

Die Hütten erinnern uns außerdem daran, dass die Wüste nicht unser endgültiges Zuhause war. Unsere Behausungen waren zweckmäßig und ausreichend, aber sie waren nur vorübergehend. Wir waren ein Volk auf dem Weg – unterwegs zu einem viel besseren Erbe. So wie damals, leben auch wir heute mit der Verheißung, dass dies nicht alles ist, was Gott für uns bereithält.

Erinnerung an unsere Rebellion

Doch die Hütten erinnern uns nicht nur an Segen, sondern auch an unsere Schuld. Warum mussten wir überhaupt vierzig Jahre in Hütten in der Wüste wohnen? Nicht, weil wir gern campten – sondern weil wir uns geweigert hatten, Gott zu vertrauen und das verheißene Land einzunehmen.

Unsere Herzen verzagten, als wir die hohen Mauern der kanaanitischen Städte sahen und hörten, dass dort die Anakiter, Riesen, lebten. Aus Angst, Feigheit und Unglauben beschuldigten wir Gott, uns ins Verderben führen zu wollen.

Mose beschreibt dieses tragische Ereignis mit klaren Worten:

„Aber ihr wolltet nicht hinaufziehen und wart widerspenstig gegen den Befehl des Herrn, eures Gottes; und ihr murrtet in euren Zelten und sagtet: Weil der Herr uns hasst, hat Er uns aus dem Land Ägypten herausgeführt, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, damit sie uns vertilgen.“ (5. Mose 1,26–27)

Im Grunde nannten wir Gott einen Lügner und warfen dem Heiligen Israels Unrecht vor – wir unterstellten Ihm, Böses gegen Sein eigenes Volk zu planen. Darum verlor diese Generation das verheißene Land und musste vierzig Jahre durch die Wüste wandern – alles wegen unserer Sünde. Die Hütten wurden damit zu einem bleibenden Zeichen, das jede neue Generation an diese Wahrheit erinnerte.

Erinnerung an Gottes Vergebung

Doch selbst das war nicht das letzte Wort. Denn mitten im Lager stand noch eine andere Hütte – die Stiftshütte des Herrn. Sie erinnerte uns daran, dass der heilige und gerechte Gott bereit war, sündigen, unheiligen, aber reuigen Menschen zu begegnen. Die Hütten erzählten also nicht nur von unserer Schuld, sondern auch von Seiner Bereitschaft zu vergeben und zu erlösen.

Was die Hütten uns heute lehren

Wir befinden uns mitten in Sukkot – und zugleich mitten in sehr schwierigen Zeiten. Wann werden diese Zeiten enden? Wir wissen es nicht. Werden sie enden? Ja. Können wir Gott auch jetzt vertrauen? Ja – ohne Zweifel. Wie können wir sicher sein?
Schauen wir auf die Hütten. Sie sind unser bleibendes Zeichen, dass

  • Gott immer für unsere täglichen Bedürfnisse sorgt,
  • Gott immer den Weg weist,
  • unsere jetzigen Kämpfe und Prüfungen nur vorübergehend sind,
  • und dass der Herr selbst mitten unter uns wohnt – selbst dann, wenn wir vergessen, uns verirren oder zweifeln.

Wir haben einen Hohenpriester, „Der in allem versucht worden ist wie wir, doch ohne Sünde.“ (Hebräer 4,15)

Darum gilt für uns: „Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe.“ (Hebräer 4,16)

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