Wie könnt ihr an Jesus glauben und euch immer noch Juden nennen?

Tatsächlich nennen wir uns beides, Juden und Christen. Die Idee, dass diese Kategorien sich gegenseitig ausschließen, ist eine irrtümliche Annahme, die aus Intoleranz und Vorurteilen erwachsen ist. Die Definition, wer Jude ist, wird kontinuierlich in der jüdischen Gemeinde diskutiert. Es besteht keine Übereinstimmung in der Frage, ob Jüdisch-Sein aufgrund der Religion, der Kultur, der Herkunft, oder einfach nach der Mehrheitsentscheidung definiert werden sollte.

Doch biblisch betrachtet ist ein Jude ein Mensch, der zu dem Volk gehört, das von Abraham, Isaak und Jakob abstammt – das Volk, mit dem GOTT Seine Abkommen schloss durch Abraham, Mose und David. Es ist GOTT selbst, der uns jüdisch machte; deshalb hängt es nicht von unseren speziellen Absichten oder Handlungen ab. Vielleicht erklärt dies, weshalb ein jüdisches Baby jüdisch ist, lange bevor er oder sie irgendeine Gelegenheit dazu gehabt hat, Ansichten über Religion oder Kultur zu äußern! Tatsächlich haben diejenigen von uns, die an Jeschua gläubig geworden sind, zusammen mit ihrem Glauben an GOTT eine vertiefte und erneuerte Verpflichtung gegenüber unserem Erbe, unserer Kultur, unserer Tradition und unserem Volk gefunden.

Ein Christ ist nicht jemand, der eine Kirche besucht oder Mitglied einer Konfessionsgemeinschaft ist.

Was den Begriff “christlich” anbelangt, so stammt er von dem griechischen “christos” ab, was das hebräische “meshiach” übersetzt – unser deutsches “Messias” oder “Heiland”. Ein Christ ist nicht jemand, der eine Kirche besucht oder Mitglied einer Konfessionsgemeinschaft ist. Vielmehr ist ein Christ jemand, der, jüdisch oder nicht-jüdisch, eine Entscheidung getroffen hat, Jeschua als dem Messias zu folgen. Mit anderen Worten: Ein Christ zu werden ist eine persönliche Entscheidung zwischen einem Individuum und GOTT; niemand kann “als Christ geboren” sein. Man muss eine zweite Geburt durchlaufen haben, oder “wiedergeboren”1 sein.

Die ersten Christen waren Juden, “die daran gläubig wurden, dass Jeschua der Messias war. Keiner von ihnen verleugnete sein Jüdisch-Sein. Ihr Glaube basierte auf GOTTES jahrhundertealtem Versprechen in den Hebräischen Schriften. Ganz im Anfang wurde das Christentum nur als eine weitere Sekte innerhalb des jüdischen Glaubens betrachtet. Größtenteils war es erst ein paar Jahre später der Fall, dass nicht-jüdischen Menschen sogar die Möglichkeit angeboten wurde, an Jeschua gläubig zu werden, ohne vorher zum Judaismus übergetreten zu sein.

Es folgt hieraus, dass, wenn Jeschua der Messias ist, nichts jüdischer sein kann oder den GOTT Abrahams, Isaaks und Jakobs mehr ehren kann, als an Ihn zu glauben.

  1. Siehe Johannes 3, aus den Versen 3-7 im Neuen Testament uns seinen Hintergrund in den Hebräischen Schriften in Hesekiel 36, Verse 25-27. Jesus sagte dem Rabbiner Nikodemus, dass “ein Mensch, wenn er nicht wiedergeboren ist von oben, das Reich Gottes nicht sehen kann […] ein Mensch, wenn er nicht geboren ist aus Wasser und Geist, nicht in das Reich Gottes eingehen kann.” Hesekiel beschreibt den Prozess der geistlichen Veränderung ähnlich: “Und ich [GOTT] sprenge über euch reines Wasser, dass ihr rein werdet von allen euren Unreinheiten, und von all euren Götzen will ich euch rein machen. Und ich gebe euch ein neues Herz und nuen Geist setze ich in euer Inneres […] Und meinen Geist lege ich in euer Inneres und mache, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsvorschriften wahrt und sie übt […]”.

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